wineBANK Rheingau

Quelle: wineBANK Rheingau

Eine Idee aus dem Rheingau erobert die Welt

Hochwertige Weine haben ihren Preis. Damit sie noch lange Freude machen, bedürfen sie einer perfekten Lagerung. Dunkelheit, Luftfeuchtigkeit und vor allem eine konstante, eher kühle Temperatur spielen hier eine Rolle. Doch nicht jeder hat den Platz, den geeigneten Raum oder möchte sich einen Klimaschrank in die Wohnung stellen, um irgendwann einmal nach der besonderen Flasche zu greifen. Christian Ress vom Weingut Balthasar Ress aus Hattenheim im Rheingau hat 2009 eine Idee umgesetzt, die er „wineBANK“ nannte. Zunächst als Testballon gedacht, war das Konzept so erfolgreich, dass es erst deutschlandweit und dann auch weltweit Freunde fand, die im Franchise-System ebenfalls „Weinbanken“ eröffneten. So geschehen beispielsweise in Basel, Wien, Hamburg, Frankfurt oder gerade erst (2.2.2018) in Palma de Mallorca.

wineBANK Rheingau

Quelle: wineBANK Rheingau

Kern einer wineBANK sind die Tresore mit Fächern, die man mieten kann, um seine schönsten Weine aufzubewahren. Die Fächer von verschiedener Größe sind optimal für den darin zu lagernden Wein klimatisiert und gegen Diebstahl, Vandalismus und Feuer versichert. Mitglieder haben rund um die Uhr Zugang zu ihren Weinen. Die kann man gleich vor Ort verkosten, bis zu sechs Gäste darf man dafür mitbringen. Damit das auch Spaß macht, ist die Weinbank keine schnöde Lagerhalle, sondern ein elegant gestylter Ort mit Lounge-Charakter. Die Mainzer wineBANK, die die historischen Keller am Kästrich nutzt und diese umgestaltet hat, wurde im November 2017 sogar mit dem FIABCI Prix d’Excellence Germany in Bronze ausgezeichnet, auch bekannt als „Oscar der Immobilienbranche“.

wineBANK Rheingau

Quelle: wineBANK Rheingau

Die Clubs sind also für Weingenießer gedacht, doch suggeriert schon der Name wineBANK, dass die hier gelagerten Weine durchaus auch reine Geldanlage sein können. „Einige Mitglieder handhaben das sicher auch so“, meint Steven Buttlar, Marketingdirektor der wineBANK. „Die meisten Mitglieder nutzen die Räumlichkeiten aber, dem Ursprungsgedanken entsprechend, als Business Club und Kommunikationsort.“ Auf die Frage, ob die wineBANK eher „Männersache“ sei, musste Buttlar, zumindest was die Mitgliedschaft betrifft, die Einschätzung bestätigen. „Ein Gentlemen’s Club ist die wineBANK aber auf gar keinen Fall. Allein durch die Gästeregelung ist das schon gewährleistet“, betonte er. Die Preisgestaltung ist unterschiedlich und hängt auch mit dem Standort zusammen. So gibt es in Eltville-Hattenheim Fächer, die eine Kapazität von 35 Flaschen fassen und 49 Euro im Monat kosten, in der Frankfurter Innenstadt muss man dafür mit dem doppelten Preis rechnen.

wineBANK in Palma

wineBANK in Palma, Quelle: Christoph Kraneburg

In der Weinregion hessische Bergstraße/Darmstadt gibt es noch keinen wineBANK-Standort. Wird sich das bald ändern? „Hier gibt es aktuell leider noch keinen Weinfreund, mit dem wir diesbezüglich Gespräche führen“, so Buttlar. In 2018 sollen erst einmal weitere Weinbanken in Köln, London und an einem Standort in den USA eröffnet werden.

Redaktionell verändert veröffentlicht am 10.02.2018  im Darmstädter Echo in der Rubrik „Südhessen genießen – Weinschmecker“