Daniel und Stefan Huff vom Weingut Georg Gustav Huff

Route USA: Winzer Stefan Huff will auf der ProWein-Messe sein Export-Geschäft stärken

Als Ruhe vor dem Sturm kann man Stefan Huffs Woche vor der Teilnahme an der größten Weinmesse der Welt wahrlich nicht bezeichnen. Kellerarbeit, Wein abfüllen und die letzten Vorbereitungen für die morgen in Düsseldorf startende ProWein-Messe treffen, bestimmten den Tagesverlauf. Die ersten Planungen hatten schon vor Monaten begonnen, wichtig, wenn man auf der Weltleitmesse für Wein unter mehr als 6.000 Ausstellern bestehen will.

Für das Weingut Georg Gustav Huff aus Nierstein-Schwabsburg ist es die zweite Teilnahme an der ProWein. Und zwar als Teil der Vereinigung Rheinhessenwein e.V., die mit 50 Winzern vor Ort ist und als Teilnehmer der „Route USA“. Diese Kennzeichnung hilft den US-Weineinkäufern, Winzer, die ihren Export in die USA stärken wollen, ausfindig zu machen. Und das Weingut Huff ist ein solches Weingut.

Stefan Huff: „Auf New Yorker After Work-Partys laufen leichte Weine.“

„Insgesamt gehen bei uns zehn Prozent in den Export, auch nach Dänemark, die Niederlande, Tschechien und Australien. Den Anteil wollen wir aber generell erhöhen und auch weitere US-Importeure finden“, so Stefan Huff. Angekommen sind die Huffs schon seit zehn Jahren in Chicago und New York, wo ihre Weine von Weinhändlern vertrieben werden. Dabei ist der Fokus von Importeuren zweigeteilt und liegt einerseits auf edelsüßen Weinen, andererseits auf Rieslingen und leichten Weinen wie dem Huff’schen Rosé oder dem Müller-Thurgau. „Wir waren im vergangenen Jahr auf der Hausmesse unseres New Yorker Importeurs und haben uns auch die New Yorker Weinszene angeschaut. After Work-Partys gibt es jede Menge und die Leute stehen dort ab dem Nachmittag und trinken Wein. Wenn man da ein Gläschen mehr trinken möchte, greift man natürlich eher zu einem frischfruchtigen und leichten Wein mit nicht zu hohem Alkoholgehalt“, erzählt Stefan Huff.

Im Vorfeld der ProWein haben sich für Huff noch keine weiteren US-amerikanischen Kontakte ergeben, aber es gibt bereits Termine mit niederländischen und belgischen Händlern und ein Hauptaugenmerk liegt auf dem networking mit deutschen Verkäufern. „Die meisten Interessenten kommen spontan vorbei. Auch die deutschen Verkäufer sehen wir ja häufig nur einmal im Jahr, die möchten dann hier unseren neuen Jahrgang verkosten“. Stefan Huff, der zunächst eine Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker absolviert hatte, ist quasi Quereinsteiger im elterlichen Weingut und dort der Rotweinexperte. Seine Ausbildung als Weinbau-Techniker und seine Praktika in Österreich und Australien legten den Grundstein dafür, jetzt heimst er für seine Spätburgunder fleißig Auszeichnungen ein. Die täglichen neun Stunden auf der ProWein bestreitet er gemeinsam mit seiner Frau, am letzten Tag kommen noch sein Bruder Daniel und dessen Frau als Unterstützung. Und was ist mit dem Spaßfaktor Prowein? „Viel geht nach dem Tagespensum nicht mehr, aber wir treffen uns mit unserem Düsseldorfer Weinhändler und gehen auf die Falstaff Big Bottle Party“, freut sich Huff.

Die gesamte Winzerfamilie Huff vom Weingut Georg Gustav Huff

Redaktionell verändert veröffentlicht am 16.03.2019 im Darmstädter Echo, Rubrik Südhessen genießen – Weinschmecker